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GGL: divergierende Herangehensweisen bei der Erhebung von Daten zum Umfang des illegalen Glücksspielmarktes
In der Glücksspielbranche sorgen derzeit Studien zur Erhebung der Marktgröße des illegalen Online-Glücksspielmarktes für Aufregung, die zu unterschiedlichen Ergebnissen als die Daten der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder kommen.
Dazu bezieht die GGL wie folgt Stellung:
Grundsätzlich ist ein wissenschaftlicher Diskurs zu Erhebungsmethoden zu begrüßen. Ziel ist es, valide Zahlen über den deutschen Online-Glücksspielmarkt zu erhalten. Insofern ist die GGL offen für neue oder weiterentwickelte Ansätze der Erkenntnisgewinnung. Die Behörde entwickelt ihre Methoden zur Datenerhebung selbst kontinuierlich weiter.
Laut Einschätzung der GGL gibt es aktuell zwischen 800 und 900 Internetseiten mit illegalen Online-Glücksspielangeboten, z. B. virtuellen Automatenspielen, Online-Poker, Online-Casinospielen, sogenannten Zweitlotterien und Sportwetten. Allerdings ist der Anteil dieser Angebote im Jahr 2022 insgesamt rückläufig. Es wird davon ausgegangen, dass die erfassten illegalen Internetseiten ein Marktvolumen zwischen 300 und 500 Mio. Euro ausmachen. Dies entspricht rund 2 % bis 4 % des erlaubten Marktes.
Diese Erhebungen basieren u. a. auf der Erfassung und Analyse der Besucheraktivitäten von illegalen Internetseiten, Angebotsanalyse von illegalen Anbietern, Auswertung von Affiliate-Marketing-Netzwerken etc. Diese Erhebungen und Analysen werden regelmäßig angepasst und weiterentwickelt.
Die Kritik der Industrie, die Vorgehensweise der GGL zur Erhebung von Daten des illegalen Online-Glücksspielmarktes basiere auf einem statischen Modell, welches Marktveränderungen nicht berücksichtige, weist die GGL entschieden zurück.
Die Erhebung der Daten zum illegalen Online-Glücksspiel ist sehr komplex, da sich der Schwarzmarkt ständig verändert. Unabhängig vom Modell zur Datenerhebung handelt es sich jeweils um eine Schätzung und Momentaufnahme. Dabei wird eine Regulierungsbehörde die Datenlage stets konservativ bewerten, während die Glücksspielindustrie eher dazu tendiert, die Wettbewerbssituation durch den illegalen Markt größer einzuschätzen.
Aus diesem Grund ist die GGL mit der Industrie im engen Austausch, um zu einem einheitlichen Verständnis zu gelangen. Trotz unterschiedlicher Interessen ist es das erklärte Anliegen der GGL, eine gemeinsame Position zu finden, wie man den illegalen Markt vermessen kann.