Die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder setzt sich aktiv für umfassende rechtliche Regelungen im Umgang mit Lootboxen ein und unterstützt die derzeitigen Appelle für eine wirksame Regulierung im Sinne des Kinder- und Jugendschutzes.

Aufgabe der GGL in der aktuellen Diskussion ist die Koordinierung der rechtlichen Bewertung, ob Lootboxen, sowie weitere Phänomene wie Skin Betting etc., als Glücksspiel einzuordnen sind. In diesem Zusammenhang veranstaltete die GGL gemeinsam mit den Ländern am 28.02.2024 einen Expertenworkshop mit Prof. Martin Maties, Professor an der Universität Augsburg und Leiter der Forschungsstelle für eSport-Recht und seinem Kollegen Dr. Lennart Brüggemann.

Die GGL setzte damit auf die derzeitige Diskussion um Lootboxen auf. Ziel der Veranstaltung war es, die glücksspielrechtliche Bewertung von Lootboxen voranzutreiben und dabei alle rechtlichen Argumente dieses Grenzbereiches zwischen Gaming und Gambling zu beleuchten. Die Ergebnisse des Workshops bilden eine solide Grundlage für den weiteren Prozess der Entscheidungsfindung. Die GGL plant dazu gemeinsam mit den Ländern weitere Experten-Veranstaltungen zu organisieren.

Die Behörde betont jedoch, dass die glücksspielrechtliche Einordnung von Lootboxen nur einen Teil der Gesamtdiskussion darstellt. Bewertet werden muss auch, welche Handlungsmöglichkeiten es seitens der zuständigen Behörden des Kinder- und Jugendschutzes gibt. Denn gemeinsames Ziel aller Beteiligten ist die effektive Regulierung von Lootboxen zum Schutz von Kindern und Jugendlichen. Die GGL appelliert daher an die zuständigen Behörden, intensiv alle Aspekte und Handlungsoptionen zu beleuchten, um den potentiellen Suchtgefahren von Lootboxen für besonders schützenswerte Zielgruppen entgegenzuwirken.

Hintergrund zum Phänomen Lootboxen

Die gesellschaftliche Wahrnehmung von Lootboxen ändert sich derzeit, auch getrieben durch eine verstärkte mediale Berichterstattung. Die wirtschaftliche Bedeutung von Lootboxen in der Spielebranche wächst, die Umsätze steigen kontinuierlich.

Es gibt derzeit in Deutschland keine einheitliche rechtliche Einordnung zu Lootboxen. Die Positionen reichen von „Lootboxen sind grundsätzlich kein Glücksspiel“ über „Lootboxen können im Einzelfall Glücksspiel darstellen“ bis „Lootboxen stellen regelmäßig Glücksspiel dar.“ Auch in anderen europäischen Ländern gibt es unterschiedliche Einschätzungen ob Lootboxen als Glücksspiel zu bewerten sind oder nicht.

Kinder und Jugendliche kommen zunehmend mit glücksspielähnlichen Elementen und Lootboxen in Kontakt. Selten wird ihnen dabei der richtige Umgang damit vermittelt. Experten warnen vor den Risiken, die mit einer frühzeitigen Konfrontation mit Glücksspielelementen einhergehen.