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GGL im Austausch mit den Landeskoordinierungsstellen für nachhaltige Regulierung

Geschrieben am . Veröffentlicht in News.

Die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder (GGL) versteht sich als zentrale Koordinierungsstelle für sämtliche Akteure im Online-Glücksspielmarkt. Um die Anforderungen und Perspektiven aller Interessengruppen in die Glücksspielregulierung sowie die Evaluierung des Glücksspielstaatsvertrags einfließen zu lassen, setzt die GGL auf einen breiten, kontinuierlichen Dialog. Neben dem Austausch mit der Industrie ist der Dialog mit Präventionsverbänden und -institutionen ein wesentlicher Schwerpunkt. Die GGL strebt dabei an, umfassende Einblicke in die Präventionsarbeit im Bereich Online-Glücksspiel zu gewinnen, Erkenntnisse zusammenzuführen und diese hinsichtlich der Durchsetzung gesetzlicher Regelungen als ausübende Aufsichtsbehörde zu bewerten.

Vor diesem Hintergrund trafen sich VertreterInnen der GGL am 7. November in Halle mit den LandeskoordinatorInnen der jeweiligen Bundesländer zum zweiten gemeinsamen Austausch. Die LandeskoordinatorInnen agieren als zentrale Schnittstelle für Prävention, Suchthilfe und Suchtforschung in den jeweiligen Bundesländern und geben politische Impulse an die zuständigen Länder.

Erfahrungen und Erkenntnisse aus der Präventionsarbeit

Im Fokus des Treffens standen unterschiedliche Erfahrungen und Ansätze der ExpertInnen aus der Behandlung von Glücksspielsucht, insbesondere bei Online-Sportwettenden und Online-Automatenspielenden. Diskutiert wurden die verschiedenen Risikoprofile dieser Gruppen sowie Erkenntnisse darüber, ob bestimmte Arten von Live-Sportwetten besonders häufig von gefährdeten Personen genutzt werden. Erkenntnisse dazu sind entscheidend für die Entwicklung zielgerichteter Präventionsmaßnahmen.

Standards und Fortschritte in der Früherkennung von Spielsucht

Ein weiterer Punkt auf der Agenda war der Austausch zu Standards für die automatisierte Früherkennung von Spielsucht. Herausforderung bei der Definition von Standards ist es, dass Menschen auf unterschiedliche Weise problematisches Spielverhalten entwickeln, was die Erstellung verlässlicher und universeller Modelle erschwert. Die Umsetzung solcher Systeme ist aufwändig und erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen Glücksspielanbietern, Forschungseinrichtungen und Regulierungsbehörden. Eine entscheidende Rolle bei der Früherkennung von Spielsucht im Online-Glücksspiel spielen die Markers of Harm (Schadensindikatoren). Diese Indikatoren sind spezifische Verhaltensmerkmale und Muster, die auf problematisches oder süchtiges Spielverhalten hinweisen. Anbieter und Forschende verwenden sie, um Hinweise auf eine Spielsucht zu ermitteln und gezielte Maßnahmen zur Prävention oder Intervention umzusetzen.

Die GGL hat eigene Markers of Harm im Zusammenhang mit den erhöhten Einzahlungslimits erarbeitet, die für die Anbieter verpflichtend anzuwenden sind. Sie beinhalten sehr konkrete und quantifizierbare Vorgaben und Zeitfenster und basieren auf Ergebnissen wissenschaftlicher Studien sowie der hauseigenen suchtfachlichen Expertise der GGL.

Die Behörde informierte im Gespräch ausführlich darüber, dass diese Marker durch die GGL im Hinblick auf einen effektiven Spielerschutz und wirksame Spielsucht-früherkennung evaluiert und weiterentwickelt werden. Die LandeskoordinatorInnen gaben dazu weitere Impulse aus der Praxis der länderspezifischen Präventionsarbeit.

Zukunftsperspektive: Regelmäßiger Austausch als Basis für eine wirksame Prävention

Die Beteiligten waren sich am Ende einig, dass ein regelmäßiger und konstruktiver Austausch es ermöglicht, Erkenntnisse und Anforderungen aus der Präventionsarbeit gezielt in die Umsetzung und Weiterentwicklung gesetzlicher Regelungen einzubringen und so aktiv zur Verbesserung der Spielsuchtprävention in Deutschland beizutragen.